Implantologie

Implantologie

Falls Sie eine Zahnlücke schließen möchten, die gesunden Nachbarzähne aber nicht beschleifen lassen wollen, Sie keinen herausnehmbaren Zahnersatz wünschen oder Ihre Prothese nicht richtig hält, sind Implantate das Richtige für Sie!

Was ist ein Implantat?

Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus besonders körperverträglichem Reintitan oder Keramik. Sie werden in den Kieferknochen „eingepflanzt“. An diesen Zahnimplantaten kann der Zahnarzt Kronen, Brücken oder abnehmbaren Zahnersatz (Prothesen) befestigen. Man unterscheidet Einstück-Implantate und zweiphasige Implantate.

Bei den zweiphasigen Implantaten wird ein Metall- oder Keramikaufbau über ein Gewinde im Implantat verschraubt.

Bei den Einstück-Implantaten bestehen Implantat und Aufbau aus einem Stück. Sie werden aus Titan oder Keramik hergestellt. Einstück-Implantate aus Titan sind eine kostengünstigere Alternative zu den zweiphasigen Implantaten; können aber nur unter bestimmten Bedingungen verwendet werden.

Seit wann gibt es Implantate?

Als Zahnwurzelersatz werden Implantate seit 40 Jahren verwendet.
In Deutschland wurde die Implantologie 1982 wissenschaftlich anerkannt und hat sich seitdem im praktischen Einsatz bestens bewährt.

Bin ich ein Implantat – Kandidat?

Durch spezielle Untersuchungen prüft der Zahnarzt, ob Ihr Kieferknochen für eine Implantation geeignet ist. Grundsätzlich dürfen keine Erkrankungen im Kiefer bestehen. Ein ausreichendes Knochenvolumen ist eine weitere Voraussetzung. Eine tadellose Zahnpflege und eine regelmäßige zahnärztliche Kontrolle sind ebenso wichtig. Es dürfen keine Zahnfleischentzündungen bestehen.

Zeitpunkt der Implantation

Implantate können unmittelbar nach dem Zahnverlust -Sofortimplantation- oder auch längere Zeit danach eingesetzt werden – Spätimplantation. Allgemein gilt: je früher ein Implantat eingesetzt wird, desto besser.

Denn ist ein Zahn verloren, bildet sich der Kieferknochen zurück.
Eine Sofortimplantation kann dies vermeiden.

Ist nur eine Spätimplantation möglich, m?ssen meist Implantate mit einem kleineren Durchmesser verwendet werden. Liegt der Zahnverlust schon viele Jahre zurück, muss der Kiefer manchmal durch spezielle Operationsmethoden aufgebaut werden.

Wie geht die Implantation vor sich?

Durch die örtliche Betäubung ist der Eingriff schmerzlos.

Die Einzelzahnlücke:

Innerhalb der Zahnreihe fehlt ein einzelner Zahn. Die Lücke ist auf beiden Seiten von natürlichen Zähnen begrenzt. Bei Anwendung herkömmlicher Techniken wird eine solche Lücke mit einer Brücke versorgt; die die Lücke begrenzenden Zähne werden beschliffen, gesunde Zahnsubstanz geht dabei verloren. Ein Implantat ist die bessere Alternative, da das Beschleifen entfällt.

Die große Zahnlücke:

Es fehlen mehrere Zähne. Bei der üblichen Behandlungsmethode wird eine solche Lücke durch eine mehrgliedrige Brücke geschlossen.

Da eine solche Brückenkonstruktion länger ist als bei Einzelzahnlücken, müssen mehrere Nachbarzähne beschliffen werden, um diese Brücke zu tragen. Sind nicht genügend Nachbarzähne vorhanden, bleibt nur noch die herausnehmbare Teilprothese.

Die Alternative ist die Versorgung einer großen Lücke mit mehreren Implantaten.

Die Freiendlücke:

Zahnverlust beginnt im zunehmenden Lebensalter meistens im hinteren Seitenzahnbereich, es entsteht eine Freiendlücke, die nur noch nach vorne von natürlichen Zähnen begrenzt ist. Mit herkömmlichen prothetischen Behandlungsmethoden werden solche Lücken mit Teilprothesen versorgt, die über „Gaumenplatten“ im Oberkiefer oder „Unterzungenbügel“ im Unterkiefer abgestützt werden.

Gaumenplatten bedecken den Gaumen, Unterzungenbügel verlaufen unter der Zunge an der Unterkieferinnenseite. Solche Konstruktionen werden oft wie Fremdkörper empfunden. Durch eine Lückenversorgung mit zwei Implantaten können solche Nachteile vermieden werden.

Der zahnlose Kiefer:

Ein zahnloser Unter- und/oder Oberkiefer bringt beträchtliche Probleme mit sich. Kauen und Sprechen sind beeinträchtigt. Die herkömmliche Prothetik kennt hier nur die herausnehmbare Vollprothese.

Im Oberkiefer kann ein solcher Zahnersatz durch eine entsprechend große Gaumenplatte meistens gut stabilisiert werden; dennoch wird sie oft als Fremdkörper empfunden. Im Unterkiefer ist es weitaus schwieriger, eine stabil sitzende Prothese einzusetzen.

Mit zunehmendem Alter wird der Unterkiefer stetig flacher und die totale Prothese ist nicht mehr zum Halten zu bringen. Implantate geben solchen Prothesen sicheren Halt; das Kauen und Abbeißen ist wieder möglich, die Lebensqualität wird entscheidend verbessert. Selbst ein festsitzender Zahnersatz kommt in Frage.

Dabei wird eine festsitzende Brücke auf 6 bis 8 Implantaten verankert.

Ungünstige Bedingungen für eine Implantation:

Die Implantologie hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht, sodass; heute auch bei sehr ungünstigen Bedingungen implantiert werden kann.

Sehr schmaler Kiefer:
Hier hat das Implantat einen größeren Durchmesser als die Kieferbreite. Durch verschiedene spezielle Operationstechniken kann der Kiefer verbreitert werden: Fehlt nur wenig Knochensubstanz, wird das Implantat bei der Operation mit einer Folie abgedeckt. Der Hohlraum zwischen der Folie und dem Implantat wird mit Knochenspänen, die gleichzeitig bei der Implantation gewonnen werden, aufgefüllt.

Gelegentlich ist es auch notwendig, etwas Knochenersatzmaterial hinzuzufügen. Unter der Folie bildet der Körper neuen Kieferknochen. Die Einheilzeit der Implantate verlängert sich von drei auf sechs Monate. Fehlt jedoch sehr viel Knochenvolumen, muss der Kiefer mit körpereigenem Knochen (Knochentransplantat) aufgebaut werden.
Ein solches Knochentransplantat wird an einer anderen Stelle vom Kiefer entnommen und mit Mikroschrauben fixiert. In solchen Fällen kann erst nach vier Monaten implantiert werden.

Es sind also zwei Operationen notwendig.

Zu flacher Kiefer:
Im Oberkiefer ist der Knochen zur Kieferhöhle manchmal so dünn, dass zu wenig Raum für ein Implantat zur Verfügung steht. In solchen Fällen kann während oder vor der Implantation die Kieferhöhle etwas verkleinert werden, um genügend Platz für das Implantat zu schaffen.

Die Schleimhaut der Kieferhöhle wird etwas angehoben und der dabei entstehende neue Hohlraum mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. In diesem Hohlraum bildet sich innerhalb von vier Monaten eigener Knochen, so ist eine feste Verankerung des Implantates
gewährleistet.

All diese Operationen können ambulant bei örtlicher Betäubung in der Zahnarztpraxis durchgeführt werden.