Parodontosebehandlung

Parodontosebehandlung

Gesundes Zahnfleisch ist blassrosa, füllt die Zahnzwischenräume vollständig aus und blutet nicht. Die Zähne sind belagfrei.

Krankes Zahnfleisch ist gerötet, am Zahnhals oft geschwollen und blutet leicht bei Berührung. Die Zähne sind mit verfärbten Belägen behaftet.

Wenn Sie Zahnfleischprobleme bemerkt haben, Ihr Zahnfleisch beim Putzen blutet, Sie Zahnfleischschwund festgestellt haben oder unter Mundgeruch leiden, sollten Sie Rat beim Zahnarzt einholen, ob bei Ihnen eine parodontale Erkrankung vorliegt.

Parodontose führt zu Zahnverlust!

Durch richtige Vorbeugung, sog. „Prophylaxe“, können Sie Ihre Zähne ein Leben lang erhalten – auch nach einer Parodontosebehandlung.

Untersuchungen zeigen, dass die Zahnfleischentzündung – Gingivitis – und die Erkrankung des Zahnhalteapparates – Parodontitis – zu den häufigsten Krankheiten des Menschen gehören.

Wie werden Gingivitis und Parodontitis behandelt?

Bevor eine Behandlung des kranken Zahnhalteapparates (Parodontitis) erfolgen kann, muss zuerst eine Behandlung der Zahnfleischentzündung (Gingivitis) erfolgen. Während dieser parodontalen Vorbehandlung wird neben der üblichen Individualprophylaxe noch ein Kontroll- und Befundtermin für Sie reserviert. Beim Parodontalbefund werden an jedem Zahn die Zahnfleischtaschentiefen gemessen und der Status genau dokumentiert. Dieser Befund ist bei der Krankenkasse einzureichen, um eine Teilkostenübernahme der Parodontalbehandlung zu erhalten.

Die Behandlung der Parodontitis: Die Zahnärzte unterscheiden eine Parodontitis im Anfangsstadium – bis ca. 4 mm Zahnfleischtaschentiefe- und eine Parodontitis im fortgeschrittenen Stadium – über 4 mm Taschentiefe. Die Behandlung der beginnenden Parodontitis ist unkompliziert.

Unter örtlicher Betäubung werden die Zahnwurzeloberflächen gründlich von Zahnstein und Belägen gesäubert und anschließend geglättet. Dies geschieht ganz sanft, ohne eine Verletzung des Zahnfleisches.

Nach der Behandlung ist Ihr Allgemeinbefinden nicht wesentlich beeinträchtigt, eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung für den folgenden Tag ist nicht erforderlich.

Die Behandlung der fortgeschrittenen Parodontitis ist aufwändiger.

Zuerst erfolgt eine Parodontalbehandlung, wie bei einer leichten Parodontitis. Sollten trotz der Vorbehandlung stark entzündete Taschen verblieben sein, wird jedoch zusätzlich nach vorangegangenem Keimtest ein Antibiotikum verschrieben. Nach zwei bis drei Monaten erfolgt ein erneutes Nachmessen der Taschen. Sollten Zahnfleischtaschen verblieben sein, wird nun unter örtlicher Betäubung das Zahnfleisch sanft von den befallenen Zähnen gelöst. Zahnstein und Bakterien werden unter Sicht entfernt, da sie sonst in den tiefen Taschen und Wurzelvergabelungen verbleiben. Nach Abschluss dieser Behandlung kann sich das Zahnfleisch etwas zurückziehen.

Ist der Knochenverlust schon sehr fortgeschritten, kann durch spezielle Behandlungsmethoden – GTR-Technik (engl.guided tissue regeneration = gesteuerte Gewebsregeneration) – der Verlust teilweise repariert werden. Bei dieser Behandlung wird eine körperverträgliche Membran unter das Zahnfleisch eingebracht. Sie deckt den Defekt ab und ermöglicht die Regeneration des Zahnhalteapparates. Manchmal wird der Defekt auch mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Dieses Ersatzmaterial wird vom Körper im Laufe der Zeit in Körperknochen umgewandelt.

Eine besondere Parodontoseart sind die freiliegenden Zahnhälse, die durch falsche Putztechnik entstehen. Dies ist im Bereich der vorderen Zähne eine ästhetische Beeinträchtigung. Solche freiliegenden Zahnhälse reagieren oft auf Kaltes und Süßes besonders empfindlich. In diesen Bereichen kann die plastische Parodontalchirurgie helfen. Vom Gaumen wird ein kleines Gewebetransplantat entnommen und die freiliegenden Zahnhälse damit abgedeckt.

Nach einer Parodontosebehandlung muss zunächst alle 3 Monate, später alle 6 Monate eine regelmäßige Nachsorge – der Recall – stattfinden, um einen langfristigen Erfolg der Zahnerhaltung zu gewährleisten. Die Mitarbeit des Patienten ist dabei von entscheidender Bedeutung.